Olympic Camp for European primary and secondary school students

Aus 7 europäischen Ländern (Österreich, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Ungarn, Italien, Polen) wurden 65 Schüler ausgewählt, die an dem BTO-Programm (BTO = "Beijing toward the Olympics") teilnehmen wollten und damit die Gelegenheit hatten, das Land China, seine Kultur, die Sprache und die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Carmina Ottmann und Katharina Kotz (Klasse 7a) kamen über das Konfuzius-Institut Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der SIEMENS AG in diese Auswahl. Die weltweit tätigen Konfuzius-Institute sind - vergleichbar den deutschen Goethe-Instituten - Einrichtungen zur Vermittlung der chinesischen Sprache und Kultur im Ausland.
Die beiden 13-jährigen Schülerinnen berichten nach erfolgreichem Abschluss der China-Reise über ihre positiven und beeindruckenden Erfahrungen.

Katharina und Carmina auf der Chinesischen Mauer

Unsere deutsche Gruppe bestand aus vier Jungen und vier Mädchen. Als wir in Peking in unser Quartier - ein Studentenwohnheim - gebracht wurden, gab es einen Trakt für die Jungs und einen für die Mädchen. Unser Zimmer war für zwei Personen eingerichtet und wir schliefen in einem Hochbett, unter dem ein Schreibtisch eingebaut war."

1. Tag in China - 26.3.08 - Summer Palace
Wir wurden um 6.30 Uhr von lauter Musik geweckt. Nach dem Frühstück um 7.00 Uhr hatten wir eine Stunde lang Chinesisch-Unterricht. Anschließend sind wir mit dem Bus zum Summer Palace gefahren. Das war der Aufenthaltsort des Kaisers im Sommer. Die Dächer in der großen Tempelanlage sind gelb, denn das war die Farbe des Kaisers. Von dort aus konnte man auch die Chinesische Mauer sehen. Außerdem bewunderten wir den riesigen See. Danach sind wir in ein chinesisches Restaurant zum Essen gegangen. Wir aßen riesige Shrimps mit Stäbchen. Nach dem Essen haben wir eine ganze Reihe von chinesischen Übungshallen für die Olympischen Spiele besichtigt.

2. Tag in China - 27.3.08 - The Great Wall
Heute mussten wir schon um 5.30 Uhr aufstehen und um 6.00 Uhr gab es Frühstück (die Milch war ranzig). Das Frühstück unterscheidet sich sehr von dem, das wir aus Deutschland gewohnt sind. Es gibt grundsätzlich warmes Essen, wie zum Beispiel Suppe und Rührei mit Tomaten. Um 6.30 war Abfahrt zur großen Mauer in Badaling. Die Busfahrt dauerte 2 Stunden. Dort waren überall Straßenhändler, die uns u. a. Hüte angeboten haben. Wir durften ca. 1000 Treppenstufen laufen. Der Blick war beeindruckend und die Umgebung sehr gebirgig. Um 12.00 Uhr wurde uns ein Mittagessen im ländlichen Stil serviert. Dazu gehören zum Beispiel chinesische Maultaschen, das ist Nudelteig, gefüllt mit Fleisch und Gemüse. Danach fuhren wir zum Olympiastadion (in das man aus Sicherheitsgründen nicht rein darf) und konnten von außen Fotos machen. Das Stadion namens "Birds' nest" gleicht tatsächlich einem riesengroßen Vogelnest und daneben konnten wir den "Water Cubic", der für die Schwimmwettbewerbe vorgesehen ist, bewundern. Danach fand in unserer Wohnanlage der BFSU (Beijing Foreign Studies University) Wahlunterricht statt. Wir konnten zwischen Perlen knüpfen, Scherenschnitt, Kung Fu und dem Singen von chinesischen Liedern wählen. Der Unterricht wurde von Chinesen erteilt. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben im Gegenzug den Chinesen Deutschunterricht gegeben. Überraschend war, dass sie einen deutschen Popsong bereits gut kannten und diesen singen konnten. Um 22.00 Uhr hörten wir die Musik und damit unser Signal zum "ins Bett gehen".

Chineschische Mauer


3. Tag in China - 28.3.08 - Forbidden City - Kaiserpalast
Um 6.30 Uhr wurden wir geweckt. Um 8.00 Uhr hatten wir Chinesisch-Unterricht bei Shang Shu. Um 9.00 Uhr war Abfahrt zum Kaiserpalast, der in der verbotenen Stadt liegt. Verbotene Stadt heißt sie deshalb, weil sie nur für die kaiserliche Familie und die Auserwählten des Kaisers zugänglich war. Die Gebäude werden zur Zeit wegen der olympischen Spiele renoviert und deshalb fielen die hohen Holzgerüste auf. Dort blieben wir bis 12.30 um danach in einem Luxus-Restaurant, in dem berühmte Persönlichkeiten wie Henry Kissinger und Richard Nixon bereits zu Gast gewesen waren, ein ausgezeichnetes Essen mit vielen Variationen von Ente zu genießen. Um 19.00 Uhr haben wir eine Akrobatikvorstellung angesehen.
Verbotene Stadt

4. Tag in China - 29.3.08 - Old China, Temple of Heaven
Um 8.00 Uhr hatten wir wieder Chinesisch-Unterricht. Wir lernen "Hallo, Guten Morgen, Guten Tag, Was willst du kaufen, Billiger, Tee, Essen, Ich-Du-Er-Sie-Es, JA/NEIN, Auf Wiedersehen" und so weiter…
Als wir am "Capital Museum" waren, stellten wir fest, dass etwas mit der Reservierung nicht geklappt hat, so dass wir als Alternative zum Shoppen gegangen sind. Wir haben uns gemeinsam in dem Shopping Center alles genau angesehen. Katharina erzählt, wie sie sich ein Souvenir kaufen will. Es funktioniert folgendermaßen:
Step 1 - Die Verkäuferin legt das Stofftier in eine Tüte und gibt mir einen Zettel

Step 2 - Mit diesem Zettel laufe ich ans andere Ende des Kaufhaus und bezahle.

Step 3 - Ich erhalte einen neuen Zettel und laufe wieder zu meiner Tüte.

Step 4 - Die Verkäuferin schaut nach, ob ich wirklich bezahlt habe und prüft, ob in der Tüte der richtige Inhalt ist und

Step 5 - Ich erhalte endlich meine Tüte mit Stofftier und Zettel - alles in allem für ca. 7 Euro = 780 Yuan.

Step 6 - Die Verkäuferin gibt mir noch einen Zettel mit einer Gewinnchance in chinesischer Sprache. Zum Glück kam gerade meine chinesische Betreuerin vorbei und half mir weiter.

Step 7 - Ich ging mit der Gewinnchance zu einem separaten Lotteriestand und zog ein Los, das mir von der Lotteriefrau Li Chang frei gerubbelt wurde. Toller Service und ich gewann einen Schlüsselanhänger.

Step 8 - Ich bekam einen neuen Zettel, der mich in den 8. Stock führte und dort zu einem Stand. Ein Chinese wollte den Zettel sehen und ich durfte mir wieder etwas aussuchen. Ich entschied mich für eine Perle.

Dann war ich fertig mit dem Einkauf!!!

Um 14.00 Uhr waren wir im Himmelspalast. Uns wurde erzählt, dass, wenn man sich an einen bestimmten Punkt an einer halbkreisförmigen sehr langen Mauer stellt und etwas in die Mauer spricht, man es am anderen Ende der Mauer ganz deutlich hört. Auf diesem riesigen Gelände sind wir zwei verloren gegangen. Wir holten uns Hilfe bei der ungarischen Gruppe, die wir nach einiger Zeit entdecken konnten.
Um 19.00 Uhr stand der Besuch einer Aufführung einer Peking-Oper auf dem Programm. Auf englischen Übersetzungstafeln konnten wir das Geschehen verfolgen. Der Chinese, der neben uns saß, machte die Eingaben. Später konnten wir uns Gedanken zu unserem Abschlussabend, der sogenannten "Closing Ceremony", zu machen. Es gab dazu verschiedene Vorschläge in unserer Gruppe. Wir Mädchen wollten proben, aber die Jungs haben die Probe vergessen, so dass wir sie aus dem Jungentrakt holen wollten. Da waren aber die Putzfrauen dagegen, denn Mädchen dürfen nicht in den Jungentrakt. Die Probe musste daher ausfallen.

Carmina und chineschisches Mädchen

5. Tag in China - 30.3.08 - Hutong, Shopping
Um 6.30 Uhr wurden wir geweckt, danach Frühstück. Fahrt ins Hutong, damit ist das traditionelle Viertel von Peking gemeint. Wir wurden mit einer Fahrradkutsche zu Sehenswürdigkeiten chauffiert.
Unterwegs mit einer Rikscha
Zum Mittagessen waren wir Gäste in einer typischen, chinesischen Familie. Wir haben selbst Maultaschen gemacht. Die Behausung war mit zwei Zimmern sehr schlicht. Das Dach war Folie. Die Familie hatte nur ein Kind, mehr darf nicht sein, so ist das gesetzlich vorgeschrieben. Als Haustiere hielten sie einen Hund und eine Zikade (grillenartiges Tier). Toilette gab es nicht. Nach diesem Einblick wurden wir mit dem Bus zu einem Shopping Center gebracht. Dort konnten wir fünf Stunden lang shoppen. Die Angebote waren besonders günstig und sehr gut geeignet für Touristen.
Am Abschlussabend sangen wir das Lied "Bruder Jakob" in vier Sprachen zusammen mit den acht österreichischen Schülern. Die anderen fünf Nationen haben ebenfalls gesungen oder kleine Theaterstücke aufgeführt.

Rückflug - 31.3.08 - Peking - Amsterdam - Nürnberg
Zum Glück dürfen wir nach 10+2 Stunden Flug einen ganzen Tag ausschlafen, bevor wir wieder in die Schule müssen.
Das Resümee der beiden Schülerinnen: "Die Chinesen sind äußerst hilfsbereit und haben uns mit diesem Programm sehr viel Einblick in ihre Kultur und ihr Land geboten. China selbst tickt ganz anders als alles was wir bisher kennen gelernt haben!"

Die deutsche Reisegruppe

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